Die festung von iguiliz, die entstehung der almohaden

Die Entstehung der Almohaden


Nur 60 km südöstlich von Taroudant liegt die 1121 gegründete Festung Iguiliz. Sie ist eine faszinierende archäologische Stätte, deren Schauplätze die Geschichte des mittelalterlichen Marokkos geprägt haben. Wie ein Adlerhorst liegt die Festung auf ihrem Felsvorsprung und überblickt das Arghen-Land.

 

Iguiliz weckt die Neugier von Archäologen und Historikern, seit sein Standort im 2005 von einem Team marokkanischer und französischer Forscher bestätigt wurde, denn Ibn Tûmart, der emblematische Gründer des Almohaden-Reiches, in dieser Region geboren und dort aufgewachsen wurde.

 

Begeben Sie sich in Begleitung eines Führers auf eine Zeitkapsel in das marokkanische Mittelalter und genießen Sie einen buchstäblich atemberaubenden Ausblick!

Der archäologische Ausflug


Um zum Ribat oder Heiligtum von Iguiliz zu gelangen, muss man starke Nerven haben! Die auf 1354 m gelegene archäologische Stätte ist nur über einen endlosen, steilen Pfad erreichbar, der sich die Nordflanke des Berges hinaufschlängelt. Dank ihrer strategischen Lage konnte die Kasbah den Angreifern selbst dann noch standhalten, als sie zur Hochburg der Almohadenreform wurde, einer von Ibn Tûmart initiierten religiösen und politischen Bewegung, die zur Gründung des Almohadenreichs führte.

Die archäologischen Ausgrabungen haben zwei Bereiche ermittelt: Der östliche Gipfel bietet den Zugang zur Festung und konzentriert die ersten Verteidigungslinien. Hier befand sich auch ein Bereich mit metallverarbeitenden Aktivitäten. Der zentrale Gipfel hingegen beherbergt Gemeinschaftsunterkünfte, eine große Moschee, Wirtschaftsräume und einen Kultbereich. Das Ganze ist von einer hohen Mauer und einer niedrigen Umfassungsmauer mit zwei Toren umgeben. Die Festung war also ein gemeinschaftliches Refugium, ein Versammlungsort und ein Zentrum der Andacht.

Heute sind von dem Gelände nur noch Überreste übrig, von denen die sichtbarsten im zentralen Bereich zu finden sind. Ein unschätzbarer Schatz, der das reiche historische Mosaik Marokkos vervollständigt. Die Stätte ist heute Gegenstand einer Planungs- und Aufwertungsmaßnahme, die von der SDTR seit 2020 initiiert wird.

Der natürliche Zufluchtsort


Iguiliz kann zu Fuß auf einer Trekkingtour durch ungleiche Landschaften besucht werden. Vom Dorf Tamgounsa aus betreten Sie den Palmenhain und wandern auf den Pfaden durch die üppige Vegetation. Im Schatten der Palmen durchqueren Sie Thymian- und Lavendelfelder, die von Argan- und Feigenbäumen geschmückt werden.

 

In Souk Larbaa Magnoun ändert sich die Landschaft und das Grün weicht trockenen, felsigen Ebenen. Von hier aus folgen Sie der Piste inmitten einer mondähnlichen Umgebung.  Umrunden Sie das Iguiliz-Massiv, um an seine Nordostflanke zu gelangen, und klettern Sie den steilen Pfad hinauf. Auf dem Gipfel angekommen, werden Sie mit einem Panoramablick auf die umliegenden Täler und Erhebungen belohnt.

Wussten Sie schon?


Die Lage der Festung von Iguiliz, die in Schriften als Entstehungsort des Almohadenreichs und als Geburtsort von Ibn Tûmart erwähnt wird, war lange Zeit unbekannt. Erst im 2005 gelang es einer französisch-marokkanischen Archäologengruppe dank der Arbeit und der Besuche der Forscher Ali Azaiko, Mustapha Naïmi und Abdelhamid Mouradi al-Baâmrani, den Standort der Festung zu ermitteln.

 

Unter der Leitung von A. Fili von der Universität Chouaib-Doukkali, JP Staëvel von der Universität Paris-Sorbonne und A. Ettahiri vom INSAP, wurde diese Mission im 2015 mit dem Archäologiepreis der Stiftung Simone und Cino Del Duca ausgezeichnet.

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